Bauphysikalische Aspekte beim Dach

Wärmeschutz

Wärmeschutz rund ums Haus ist gut für den eigenen Geldbeutel und das Komforterleben im Haus. Er steigert den Wert eines Hauses und ist umweltfreundlich, weil weniger Heizenergie bereitgestellt werden muss. Und weniger Wärme geht durch die Bauteile nach außen verloren.

Die Dämmung des Daches ist dabei ein elementarer Baustein. Dies gilt sowohl für Neubauten wie für die Modernisierung eines alten Hauses. Dabei dient die Dämmung dem Schutz vor winterlichen Heizwärmeverlusten und sommerlicher Wärmeeinstrahlung und erfolgt von außen oder innen.

Winterlicher Wärmeschutz

Der winterliche Wärmeschutz reduziert den Wärmeverlust eines Gebäudes, bietet den Bewohnern einen hygienisch einwandfreien Lebensraum und schützt die Baukonstruktion dauerhaft gegen klimabedingte Feuchteeinwirkungen. Voraussetzung ist, dass die Räume entsprechend ihrer Nutzung ausreichend beheizt und belüftet werden. Der bauliche Mindestwärmeschutz ist in der ÖNORM B 8110 - Wärmeschutz im Hochbau geregelt.

Bei der Dämmung eines Gebäudes ist darauf zu achten, dass diese luftdicht zum Innenraum abgeschlossen wird und winddicht zum Außenraum. Auf diese Weise können die Einflüsse natürlicher Auffeuchtungsvorgänge auf die Baukonstruktion auf ein unschädliches Maß verringert werden. Das führt dazu, dass sich im Dach kein Schimmelpilz bilden kann.

Auch Wärmebrücken, also Bauteile, die Kälte schneller aufnehmen und weiterleiten als andere Bauteile, sollten vermieden oder in ihrer Auswirkung auf umgebende konstruktive Teile minimiert werden.

Sommerlicher Wärmeschutz

Der sommerliche Wärmeschutz verhindert eine für die Nutzung unzumutbare Aufheizung im Innern eines Gebäudes durch direkte und indirekte Sonneneinstrahlung. Er ist in ÖNORM B 8110 geregelt.

Im Sommer sind die täglichen Schwankungen der Außenlufttemperatur in der Regel höher als im Winter. Hinzu kommt ein sehr hoher Temperaturunterschied an den Bauteiloberflächen infolge von Sonneneinstrahlung. Hier hat sich unter anderem der optimierte Aufbau einer Dachkonstruktion mit außen liegenden Dämmschichten und innen liegenden speicherfähigen Massen bewährt.

Bei der Verwendung von Dachflächenfenstern ist auf einen möglichst geringen Wärmedurchlasswert zu achten sowie einen möglichst außen liegenden Sonnenschutz.

Durch nächtliches Lüften sowie tagsüber geschlossene Fenster und Türen lässt sich das Raumklima zusätzlich verbessern.

 

Brandschutz

Gegen Flugfeuer und strahlende Wärme

Der Brandschutz ist eines der zentralen Themen des Bauordnungsrechtes in Österreich und ist in den Landesbauordnungen der Bundesländer geregelt. Der Planer muss angeben, in welchen Fällen eine harte Bedachung gefordert ist.

Grundsätzlich wird beim Brandverhalten zwischen Material und Konstruktion unterschieden.

Das Material RHEINZINK ist in die Kategorie A1 nach der ÖNORM EN 13501-1 klassifiziert. Diese Kategorie ist die höchste Einstufung in Bezug auf brandtechnisches Verhalten und sagt aus, dass RHEINZINK-Material weder brennbar ist, noch eine Rauchentwicklung stattfindet oder es zu einem brennenden Abtropfen des Materials kommt.

Anforderungen an die Bauteilschichten hinsichtlich der jeweiligen Brennbarkeitsklasse (ohne Prüfung der Gesamtkonstruktion) sind in der ÖNORM B 3806 geregelt.

Alle anderen individuellen Bedachungen müssen durch zertifizierte Prüfanstalten getestet werden. Das auf Grund dieser Testverfahren erteilte Prüfzeugnis (Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis) ist ein nationaler bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis eines Dachaufbaus als harte Bedachung. Dieser Nachweis muss vom Hersteller des Daches, in den meisten Fällen dem ausführenden Handwerker, vorgelegt werden.

RHEINZINK bietet Ihnen auf Anfrage u. A. Prüfzeugnisse für die Direktverlegung verschiedener Dachsysteme wie das RHEINZINK-Stehfalzsystem, RHEINZINK-Klick-Leistensystem und RHEINZINK-Rautensystem auf Vollholzschalung bei verschiedenen Metalldicken und allen Dachneigungen, sowie für die Verlegung der genannten Dachsysteme auf der strukturierten Trennlage RHEINZINK-VAPOZINK bei verschiedenen Metalldicken und einer Dachneigung < 20°.

Schallschutz

Bei vollflächig unterstützten Metalldachkonstruktionen  und der heute üblichen Ausführung von Dachkonstruktionen aufgrund von energetischen Maßnahmen (Sparrenvolldämmung, etc.) weisen RHEINZINK-Dachsysteme, montiert gemäß unserer Konstruktionsbeispiele sehr gute Schalldämmwerte auf.

Blitzschutz

Ist ein Blitzschutzsystem gewünscht oder gesetzlich erforderlich, können die RHEINZINK-Dachsysteme bei fachgerechter Ausführung als natürlicher Teil des Blitzschutzsystems verwendet werden. Es gelten die Vorgaben der ÖVE/ÖNORM EN 62305-3:

  • Unterkonstruktion gemäß Baustoffklasse B2 (DIN 4102)
  • Vorgabe von Montagerichtlinien durch die Hersteller oder deren Verbände
  • Montage nur durch geschultes Personal
  • Alle Teile des Daches müssen leitend miteinander verbunden und geerdet sein (First, Ortgang, Gauben...).
  • Es muss eine protokollierte Übergabe an den Errichter des Blitzschutzsystems erfolgen.
  • gemeinsame Abnahme und Wiederholungsprüfung

 

Dies bedeutet, dass kein Netz von Fangleitungen und Fangspitzen notwendig ist und somit keine gestalterische Beeinträchtigung („Igeldach“) der Dachfläche stattfindet. Darüber hinaus kann eine niedrigere Impedanz als beim herkömmlichen Blitzschutz durch Fangleitungen erreicht werden.

Je nach Blitzintensität kann es aufgrund der hohen Temperaturen, die der Blitz in der Phase des sogenannten Langzeitstroms entwickelt, an der Stelle des Blitzeinschlags zu einer Durchschmelzung kommen. Diese Durchschmelzungen haben in der Regel keinen Einfluss auf die Regendichtheit des Daches, da sie üblicherweise außerhalb der wasserführenden Ebene liegen und von geringer Größe sind. Durchschmelzungen lassen sich ohne großen handwerklichen Aufwand durch Löten beseitigen.

Ein wirksamer Schutz vor Durchschmelzungen kann durch die Montage einer ca. 15 cm hohen Blitzstange aus geeignetem und zugelassenem Material an der höchsten Stelle des Daches erreicht werden, die mit dem RHEINZINK-Dach verbunden ist. Bei Montage der Dachdeckung nach den RHEINZINK-Verlegerichtlinien wird der Blitzstrom dann durch die Dachdeckung in Richtung Traufe abgeleitet. An der Traufe ist es notwendig eine Erdung des Daches vorzunehmen. Geeignete Blitzschutzklemmen sind zwängungsfrei zu montieren, um thermische Längenänderungen der Dachdeckung nicht zu behindern. Weitere Hinweise enthält die ÖNORM EN 62305 (Richtlinien des ÖVE).

Wir empfehlen, Metalldächer nach einem direkten Blitzeinschlag einer Sichtprüfung zu unterziehen, auch wenn sie eine ordnungsgemäße Blitzschutzanlage besitzen.