Die Geschichte des Zinks

Der Einsatz des Baumetalls nimmt seit dem Zeitpunkt, als es zu Blechen gerollt werden konnte, exponentiell zu. Schon lange bevor Zink als Baumetall bekannt war, wurde es bereits in Messing, einer Legierung aus Kupfer und Zink, verwendet. Messing wurde unter anderem an Objekten eingesetzt, die 3000 v. Chr. in den Regionen Babylonien und Assyrien und 1400 bis 1000 v. Chr. in Palästina entstanden.

Schon früh gelang es den Menschen in Indien und China, Zink zu schmelzen und weitgehend zu reinigen. Es dauert aber noch knapp 1700 Jahre, bis Zink dann im 18. Jahrhundert von dem deutschen Chemiker Andreas Sigismund Marggraf als reines Metall isoliert wurde. Der Ursprung des Namens Zink ist nicht bekannt. Es könnte von dem persischen Wort „singen“ stammen, welches „Stein“ bedeutet.

Mit dem 1805 entwickelten Verfahren des Walzens von Zink, eignete sich das Metall nun auch für den Einsatz als Dachdeckung oder zur Dachentwässerung. Schnell wurde es zu einer attraktiven Alternative zum teuren Kupfer und dem schweren Bleiblech. Die ersten Zinkfabriken öffneten in Schlesien und Belgien, wo sich große Zinkminen befanden. Das Walzen, was damals noch Zerkleinern genannt wurde, erzeugte unterschiedliche Dicken des Materials. Grundsätzlich galt, je mehr Bleche zusammengerollt wurden, desto dünner wurde das Blech. Dies ist auch der Ursprung der Nummerierung von Zink. Zink 14 und Zink 16 sind auch heute noch gemeinsam mit Zink 12 die am häufigsten verwendeten Dicken. Damals war eine millimetergenaue Enddicke nicht garantiert. Heutzutage werden die Titanzinkbleche nur noch mit dem Bandwalzverfahren hergestellt, sodass sie bis auf den hundertstel Millimeter genau produziert werden können. Zink 12 sind dabei 0,65mm, Zink 14 0,80mm und Zink 16 1,10mm.

Erste Einflüsse in der Baubranche

Die erste bekannte Anwendung von Zink als Dachdeckung ist die Kirche Saint Barthélémey in Lüttich im Jahr 1811. Nennenswerte Einflüsse auf das Baumetall Zink sind aber vor allem diese aus Frankreich. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt Paris ein beträchtliches Bevölkerungswachstum. Napoleon III. beauftragte daraufhin den Stadtplaner Haussmann mit Plänen für eine großangelegte Renovierung von Paris. Für die Dächer der unzähligen neu entstehenden Bauten wählte Haussmann Zink. Ein neues Produkt, welches die moderne Architektur repräsentierte. Heute prägen viele Mansardenhauben aus Zink das Luftbild der Stadt.

Dieser neue Architekturstil erreichte in den folgenden Jahren viele weitere Länder, unter anderem auch die Niederlande, wo die Bourgeoise den französischen Baustil übernahm. Villen, Hotels oder öffentliche Gebäude sind heute in vielen Städten wie Den Haag oder Amsterdam mit einem Zinkdach bekleidet.

Qualität – mit RHEINZINK das Optimum

Damals als noch etwas sprödes Material geltend, ist das heute hergestellte Titanzink eine Gewährleistung für lange Lebensdauer. Im 18. Jahrhundert machte der 1,4%ige Anteil Blei das Material anfällig für Risse. Diese Verunreinigung kann mittlerweile durch die sogenannte elektrolytische Reinigung unter Zusatz von Titan und Kupfer vermieden werden. Das Material wird somit viel stabiler und stärker.

Die damals bevorzugte Verlegeart war das Rillendach. Durch diese Technik entstand jedoch viel Spannung im Material, weshalb Risse nicht ausblieben. Eine andere historisch weit verbreitete Technik sind ineinandergreifende, diamantförmige Zinkplatten. Dieses System wurde nur auf steilen Dachneigungen angewendet. Die traditionellen Mansardendächer sind deshalb oft an den steilen Seiten mit diesen Zinkplatten bedeckt und an den flacheren Seiten mit der Rillenverlegeart bekleidet. Heutzutage zeichnen sich Dachdeckungssysteme durch viele verschiedene Leistungsmerkmale aus. Ausgehend von einer ausgezeichneten Produktqualität mit Titanzink von RHEINZINK, die Langlebigkeit und Sicherheit garantiert, bieten sich Planern und Architekten zahlreiche Möglichkeiten, mit Dachdeckungssystemen individuelle Gesamtlösungen zu finden. Das Doppelstehfalz- oder Winkelstehfalzsystem sind hier nur zwei Beispiele.

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Der Vielfalt keine Grenzen gesetzt

Neben den Dachdeckungen wird das Baumetall Zink nun für viele weitere Zwecke eingesetzt. Noch im 19. Jahrhundert bestanden Dachrinnen hauptsächlich aus Holz. Manchmal wurden sie mit Blei beschichtet, um die Lebensdauer zu verlängern. Eine schwere, arbeitsintensive Konstruktion, die viel Wartung erforderte. Das alles ist mit der Verwendung von Zink nicht mehr notwendig.

Zur Dachentwässerung

Die zeitlose Optik, die Langlebigkeit und Formbarkeit machen den natürlichen Werkstoff Zink auch als Fassadenmaterial interessant. Fassadensysteme aus Titanzink schaffen eine metallene Ästhetik und setzen stilvolle Akzente, die das Erscheinungsbild eines Gebäudes veredeln. Mit modernen Systemen, die nicht nur ein echter Blickfang sind, wird das Gebäude auch vor Witterungseinflüssen geschützt. Außerdem dient diese Art der Gebäudehülle der Wärmedämmung und somit der Energieeinsparung.

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Schließlich ist Zink zu einem sehr weit verbreiteten Material im Bauwesen geworden. Dachrinnen und Regenwasserabflussrohre haben ihre Qualität in den letzten Jahrzehnten, sogar Jahrhunderten, mehr als einmal unter Beweis gestellt. Zink ist oft auf den Dächern in alten Innenstädten zu finden, aber das Material wird auch in moderner Architektur verwendet. Von kleinen Gauben bis hin zu Dächern von Kirchen oder Fassaden von Bürogebäuden macht es eine große Vielseitigkeit möglich. Das Material hat sich vor allem in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts durchgesetzt, als die Architektur das Material als Fassadenverkleidung entdeckte. So entstanden neue Systeme und das vorpatinierte Zink, was dem Material neue Impulse verleiht.