PV-Anlagen fachgerecht montiert
Aufgrund der erhöhten Nachfrage hinsichtlich der Nachrüstung von Dächern mit PV-Anlagen wird uns immer wieder die Frage gestellt, wie das bei unseren Dachdeckungen am besten gelöst werden kann. Häufig ist der Wunsch, ein aufgeklemmtes System zu verwenden und auf nachträgliche Durchdringungen weitgehend zu verzichten. Viele sehen in dieser Vielzahl an erforderlichen Durchdringungen ein erhöhtes Risiko hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit der Dachdeckung. Dabei wird aber gänzlich übersehen, dass insbesondere aufgeklemmte Systeme sehr häufig zu Folgeschäden führen und dadurch eine Erneuerung der Dachdeckung zwingend durchgeführt werden muss. Die Klemmen- und Schienensysteme können mehrere Probleme mit sich bringen:
Klemmenform:
Der überwiegende Teil der am Markt verfügbaren Klemmen ist so geformt, dass eine Montage in unmittelbarer Nähe oder sogar direkt über Schiebehaften zu Dehnungsbehinderungen führen können.
Klemmenanzahl:
Über die Klemmen werden zumeist deutlich höhere Lasten auf das Dach übertragen, die zu einem Versagen der Hafte der Stehfalzdeckung führen können. In Verbindung mit Starkwindereignissen kann das bis zum Abdecken ganzer Dächer führen.
Schienensysteme, Bewegung in Querrichtung:
Stranggepresste Aluminiumschienen werden als Unterkonstruktion in Standardlängen von 6 m eingesetzt. Da die Schienen in Querrichtung verlaufen, wirken infolge der thermisch bedingten Längenänderung sehr hohe Kräfte auf die Stehfälze ein. Werden die Schienen im Längsstoßbereich miteinander verbunden oder Module überbrückend montiert, sind Bewegungen von mehreren Zentimetern zu erwarten, die unweigerlich zur Zerstörung von darunter befindlichen Stehfalzdächern führen.
Will man dennoch mit Klemmsystemen arbeiten, müssen die Klemmenzahl auf die Haftanzahl (statischer Nachweis empfohlen) abgestimmt und die Rahmenlängen auf 3 m in Längs- als auch in Querrichtung reduziert werden. Module, die in den Stoßbereichen zu liegen kommen, sind einseitig mit Fix- und Gleitpunkten auszubilden. Nur so ist eine Unterbrechung durchgängig und eine Dehnungsübertragung auf benachbarte Felder kann ausgeschlossen werden.
Stockschrauben mit löttechnischer Einfassung
Um hohe Lasten – insbesondere in den Randbereichen – direkt in die Holz-Unterkonstruktion einzuleiten, wird auf Stockschrauben zurückgegriffen. Leider wurde dabei viel zu selten auf die thermisch bedingte Längenänderung der Stehfalzdeckung und auf die Regensicherheit im Durchdringungspunkt in der wasserführenden Ebene Rücksicht genommen. Neben Dichtscheiben mit eingeschränkter Lebensdauer und Funktionstüchtigkeit sind manchmal auch nur Dichtmittel in diesen kritischen Übergangsbereichen zum Einsatz gekommen. Die Folgen waren neben Dehnungsrissen, insbesondere bei Dachdeckungen mit mehr als 3 m Scharenlänge, auch Wassereintritte und Folgeschäden im Bereich der Unterkonstruktion und Dämmung.
Wir haben uns bereits vor mehr als 12 Jahren mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt, dabei sind 2teilige löttechnische Einfassungen in Verbindung mit überlangen RHEINZINK-Scharen und einer 100 kWp-Anlage zum Einsatz gekommen. Als Vorprodukt wurden damals Ablaufrohre DN 60 und DN 80 zur Stutzenproduktion verwendet, die mit Hilfe von Sickenmaschinen für eine löttechnische Anbindung vorbereitet wurden. Die für das überdeckende Rohr erforderlichen Deckel wurden aufgrund der hohen Stückzahl (über 1000 Stück) maschinell vorproduziert und anschließend mit dem Stutzen DN 80 verlötet. Durch die 2teilige Lösung ist eine ungehinderte Längenänderung der Stehfalzdeckung dauerhaft gewährleistet und die löttechnische Anbindung im Bereich der Dachdeckung weist die gleiche Festigkeit und Lebensdauer wie das Umgebungsmaterial auf.
Mittlerweile hat natürlich eine Optimierung stattgefunden. Statt Ablaufrohre abzulängen und umzuarbeiten, kann auf Fertigelemente in Form von Kastenrinnenstutzen DN 60 und DN 80 zurückgegriffen werden. Für jene, die den Deckel nicht selbst anfertigen wollen, besteht die Möglichkeit auf ein Teilprodukt unserer bewährten und bekannten Dunsthauben zurückzugreifen.
Lötkolben in die Hand und los geht's! Mit dem neuen RHEINZINK-Lötzinn haben Sie die Möglichkeit, die Arbeitssicherheit erheblich zu verbessern. Es ist bleifrei, verfügt aber gleichzeitig über alle für Lötzinn erforderlichen Eigenschaften. Bei richtiger Ausführung ist die Festigkeit der Lötnaht genauso hoch wie die des Werkstoffs RHEINZINK. Damit ist ein aktiver Beitrag zu Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit möglich.
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